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  • AutorenbildBirgit Wichmann

Erfolgsfaktoren für wirklich gute Texte

Schreiben ist ein Handwerk und die Regeln sollte man kennen. Meine Regeln haben sich in den letzten zehn Jahren herauskristallisiert und da sie erfolgreich sind, befolge ich sie auch weiterhin. Ob Texte für Websites, Newsletter oder Blogartikel, sie gelten für alle Textsorten. Selbst in meinen Büchern finden sie Anwendung. Sie sind also universell einsetzbar und mit kleinen Anpassungen immer verwendbar.

Die gute alte Telefonzelle

In meiner Kindheit standen sie an jeder Ecke. Die gelben Telefonhäuschen mit dem Schild ‚Fasse dich kurz.‘. Was damals für Telefongespräche galt, gilt heute für Texte. Wichtig ist, was die Leser wissen müssen, deshalb sollte man nicht zu lange überlegen, was man selbst sagen will, sondern was die Zielgruppe hören will. Man macht es dem Leser einfach, wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt. Sieht man an diesem Blogartikel. Jedes Detail ist nur dann wichtig, wenn es dem Leser einen Vorteil verschafft. Dann fühlt sich ein Text richtig gut an. Ich sage ausdrücklich fühlen und nicht, teste den Text in einem Tool. Zu verkopft ist niemals gut, denn die Emotionen sind es, die durch den Text angesprochen werden sollen.


Jeder Text braucht Struktur

Eine klare Struktur ist das A und O eines guten Textes. Doch das ist noch nicht alles. Ein wirklich guter Text erfüllt folgende Merkmale:

  • Er hat eine klare Kernaussage.

  • Er muss zur Textart passen.

  • Er hat eine Gliederung.

  • Der Text ist auf die Zielgruppe ausgerichtet.

  • Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.

  • Er ist logisch aufgebaut.

  • Er weckt Emotionen.

Das Auge ist sprunghaft

Abschnitte sollten nie mehr als acht Zeilen haben. Moderne Leser sind ungeduldig und das Auge wandert gern umher und springt mal hier hin und mal dorthin. Es ist schneller verschwunden, als wir uns das vorstellen können. Nach vier Zeilen ist das Auge bereits bei Onlinetexten abgesprungen, wenn der Text nicht gefällt. Du kannst den Test selbst machen. Schreibe einen Abschnitt mit mehr als acht Zeilen und setze in die vorletzte Zeile das Wort „Tigerauge“. Du wirst lange warten müssen, bis es jemand merkt. Wetten?


Häppchen gefällig

Jetzt gehen wir noch einmal zur Telefonzelle zurück. 'Fasse dich kurz' ist in jedem Text anzuwenden. Kein Satz sollte mehr als vierzehn Wörter haben. Weniger ist hier mehr. Für Schachtelsätze gilt: Sie müssen auseinandergenommen werden. Leichte Kost in Häppchen bekommt jedem Leser viel besser. Auch Relativsätze sind zu meiden. Hauptsätze reichen völlig aus. Um Farbe in den Text zu bekommen, sind Adjektive nicht sehr hilfreich. Nur wenn sie wirklich relevante Informationen liefern, sollten sie verwendet werden. Hier gibt es aber Ausnahmen, wenn es um Lyrik, Poesie oder Romane geht. Dann darf man ganz tief in die Adjektiv-Kiste greifen und herausholen, was gefällt.


Wegweiser für den Leser schaffen

Das schafft man, in dem man einen Informationspfad in den Text mit einbaut. Der Satzanfang besteht dabei aus einer Information, die der Leser schon kennt und das Satzende wird mit einer Information versehen, die neu ist. Der nächste Satz beginnt dann genau mit dieser Information. Am Anfang des Textes steht immer das Wichtigste. Je länger der Text ist, umso unwichtiger werden die Informationen. Informationen, die im letzten Satz stehen, nimmt der Leser meist gar nicht mehr auf. Objektivität ist dabei Trumpf. Ein Satz sollte niemals mit den Worten beginnen ‚Ich denke‘ oder ‚Nach meiner Meinung‘. Jedem Leser ist klar, dass der Text die Meinung des Autors wiedergibt. Warum also dann noch schreiben. Die pure Zeitverschwendung. Leser, die ein Wort nicht verstehen, hören auf zu lesen. Deshalb sei geizig mit Fremdwörtern.


Kein Text ist perfekt

‚Nobody is perfect‘ gilt auch für Texte. Also versuche erst gar nicht perfekt sein zu wollen. Gib einfach dein Bestes. Doch einen guten Text kreierst du, wenn du diesen Regeln folgst.


'Und im wahren Leben liegt die Perfektion auch manchmal in der Unvollkommenheit.' Laura Kneidl
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