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AutorenbildBirgit Wichmann

Was kosten Texte?

Warum ich diesen Artikel schreibe, ist einfach erklärt. In einer Facebook-Gruppe einer Wiener Texterin mit Rosa-Hintergrund wurde immer wieder über Textpreise debattiert. Mir fiel immer wieder auf, dass sowohl sie als auch andere neuen TexterInnen immer wieder vermittelten unter 90 Euro geht gar nichts, das würde einem Wortpreis von 18 Cent entsprechen. Dann wurde ein Angebot von 50 Euro eingestellt und die TexterInnen, die immer behauptet hatten, nur für 90 Euro plus zu arbeiten bewarben sich. Es gab dann tatsächlich jemanden, der auf diese Diskrepanz aufmerksam machte und der wurde, wer hätte es anders erwartet, niedergemacht. Anschließend schmiss die Dame in Rosa alle Kritiker aus der Gruppe ohne Vorwarnung und ohne je ein Gespräch gesucht zu haben. Ich war auch darunter. Mir tat es nicht leid, weil es mir in dieser Gruppe einfach zu viel Chi Chi gab und man von meinem Wissen profitierte, ich aber nichts zurückerhielt. Ende gut alles gut. Meine Auftragslage ist hervorragend.





Gute Texte sind wichtig


Das dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Einmalige, qualitativ hochwertige und gut lesbare Texte sind aus zwei Gründen wichtig:


1. Der Text ist für den Leser. Ob Artikel, Blogbeitrag oder Produkttext, der Text muss überzeugen und in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben sein. Es gibt sogar Seiten, die das mit ihrem Impressum schaffen.

2. Auch Google liebt gute Texte und dem muss Rechnung getragen werden. Aus Wikipedia oder einem anderen Artikel abzukupfern ist nicht das Gelbe vom Ei. Wer sich in die Lage des Lesers versetzt und seine Fragen beantwortet, ist schon automatisch bei SEO-Texten angekommen. Ein guter Text beantwortet also die Fragen potenzieller Leser und hat einen hohen Informationsgehalt. So kann man auch Google von der Qualität seiner Texte überzeugen.


Die Qual der Wahl


Wer die Wahl hat, hat die Qual. Textbroker & Co, Agenturen und freie Autoren/Texter stehen zur Auswahl. Viele Websitebetreiber möchten für gute Texte kein Geld ausgeben und mopsen mal eben schnell einen Text von einem Konkurrenten. Das wird nicht nur von Google abgestraft, sondern kann teuer werden, nicht nur aufgrund der Urheberrechtsverletzung.


  • Bei Textbroker & Co schreiben von der Hausfrau bis zum Journalisten einfach alle, die meinen schreiben zu können zu Billigstpreisen. Doch auch hier kann man gute Texte erhalten.

  • Agenturen haben ebenfalls einige Texter unter Vertrag, zu schon höheren Preisen. Doch auch hier kann der Griff ins Klo das Ergebnis sein. Mit Betonung auf kann.

  • Die freien Texter schreiben für Agenturen, Unternehmen und Privatpersonen. Wer den persönlichen Kontakt haben möchte, ist wohl damit gut beraten. Doch auch bei den freien Textern gibt es gute und schlechte. Die Spreu vom Weizen lässt sich leider auch hier nicht anhand des Preises ermitteln. Auch ein Gütesiegel des Texterverbandes ist kein Qualitätssiegel. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Es bleibt wohl nur das Ausprobieren. Wer allerdings einen/eine guten TexterIn gefunden hat, sollte ihn/sie festhalten. Gibt nicht so viele davon.


So kann man sich irren


Einer meiner Bestandskunden hat mir seine Erlebnisse mit Textern geschildert, als wir das erste Mal miteinander sprachen. Die erste Texterin verließ ihn ohne Vorankündigung. Ich bekam ihre Texte als Vorlage. Mehr Rechtschreib- und Grammatikfehler, mal ganz abgesehen vom sprachlichen Ausdruck waren kaum möglich. Aber zumindest gut bezahlt wurde sie. Der zweite Texter glänzte mit langweiligen inhaltslosen Texten und der Dritte mit einer geballten Ladung Nichtwissen. Die Texte wurden gar nicht erst veröffentlicht. Dem entsprechend war seine Motivation einer neuen Texterin eine Chance zu geben. Nun inzwischen ist er ein fester Bestandskunde. Man kann eben nicht immer Glück haben.


Die Kalkulation für Textpreise


Doch welcher Preis ist wirklich gerechtfertigt für einen Text? Das kommt auf die Anforderungen an, ist die salomonische Antwort. Doktor- oder Masterarbeiten, die, wenn von anderen geschrieben, illegal und verboten sind, sind teuer. Artikel und Blogbeiträge deutlich billiger.


Hier zwei Beispiele:


  1. Ein Artikel mit 500 Wörtern, für den keine Recherche notwendig ist. Wer frei aus der Hüfte heraus schreiben kann und einigermaßen routiniert ist, benötigt 30 Minuten. Wer einen Stundenlohn von 40 Euro ansetzt, berechnet also 20 Euro, was einen Wortpreis von 0,04 Euro ergibt. Von so einem Artikel kann der Kunde dann aber auch nicht allzu viel an Inhalt erwarten. Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck müssen trotzdem stimmen. Berufsehre!

  2. Ein informativer Artikel mit 1.000 Wörtern, für den Recherchearbeiten notwendig sind. Solche Artikel sind qualitativ hochwertig, aber auch zeitintensiv. Er beantwortet die Fragen des potenziellen Lesers und ist auch SEO-optimiert. In der Regel benötigt man dafür zwischen 2,5 und 4 Stunden, je nach Thema. Nehmen wir wieder den Stundensatz von 40 Euro, würde der Text bei 3 Stunden Arbeit 120 Euro kosten. Das entspricht einem Wortpreis von 0,12 Euro.

Fazit:


Wortpreise zwischen 5 und 12 Cent halte ich für absolut gerechtfertigt und auch fair. Das Ergebnis muss natürlich passen. Der Stundensatz würde hier zwischen 30 und 60 Euro betragen. Bei ganz speziellen Themen, mit sehr hohem Rechercheaufwand, können auch schon einmal Wortpreise von 0,20 Euro gerechtfertigt sein. Das entspricht einem Stundensatz von 100 Euro. Wortpreise von 21 Cent plus sind für mich Abzocke.


Allerdings hat natürlich auch jeder Texter das Recht auf individuelle Preisgestaltung und unternehmerische Freiheit.

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